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Kirchen

Die Kirche zu Breitenbach - einst und jetzt 

- Ein Bericht von Lehrer Erich Tiersch 1929 - (gekürzt)

Wer durch die romantische Schlucht des Tannengrabens zum Dorfe Breitenbach am Rande des Zeitzer Forstes emporsteigt, dem bietet sich am Dorfeingange ein wundersames Bild. Aus dem düsteren Waldesdickicht ragt über die zerrissenen Schluchten des Tannengrabens und seines Nebengewässers die Ruine eines alten Schlosses hervor: die bekannte Kempe. Nur zwei Mauerpfeiler zeugen noch von verschwundener Pracht, auch diese, "schon geborsten, können stürzen über Nacht!" Das danken sie besonders der zerzausten Kiefer, die da in luftiger Höhe sprießt, ihre Wurzeln tief in das Gemäuer treibt und damit die Festigkeit des Mauergefüges zerstört. Ein Bild des Zerfalls und Untergangs.

Doch zur Rechten grüßt uns von ansteigendem Hange des Dorfes das malerische, aber schlichte Kirchlein des Dorfes, das uns schon unten im Tale mit seinen neuen, schönen Geläute erfreut hatte. Herrenhaus und Gotteshaus ragten einst gemeinsam über die Wohnungen der Menschen hinweg.

Bald ein Jahrtausend wird es her sein, seitdem das Wort vom Kreuz hier oben im Bergwalde des Wendenlandes erklang. Damals zwar stand das jetzige Kirchlein noch nicht. Das ist erst ein Umbau von 1715 im Barockstil. Aber an seiner Stelle hat einst ein älteres gestanden, das sicher so alt war wie die Kempe, mit ihr zusammen aus denselben Steinen der zerstörten alten Reichsburg im Ringwalle erbaut gewesen sein mag. Es wird gotische Formen gezeigt haben. Und auch dieses gotische Kirchlein aus dem 14. Jahrhundert war nicht das erste Gotteshaus des Dorfes.

Als im Angange des 11. Jahrhunderts vielleicht Heinrich II. (1002-1024) den Anstoß zum Bau der alten Reichsburg Breitenbouch mitten in einem Ringwall gab, da verstand es sich, daß in einer königlichen Burg auch eine Burgkapelle vorhanden sein mußte, denn die kirchlichen Einrichtungen der damaligen Zeit umsorgten das Leben der Gläubigen mehr als heute von der Wiege bis zum Grabe. So rief auch hier das Glöcklein der Burgkapelle die ritterlichen Mannen, die edlen Frauen und das Gesinde zu frommer Andacht, die der Bruder Burgkaplan täglich zur bestimmten Stunde hielt.

Von dieser ehemaligen Burgkapelle stammen anscheinend die Bruchstücke romanischer Kapitäle und Fenstersäulchen, wie sie noch die Ausgrabungen 1905 im Schutt des Ringwalles fanden und noch jüngst von mir als vermauerte Bruchsteine im Steinverband der Kempe gefunden wurden. Mit der Zerstörung der Reichsburg um 1350 schwand auch das Heiligtum des Ortes, und ein neues mußte an seine Stelle treten. Noch heute ist die Kirche von ehemals grundherrlichem Boden umgeben, muß also damals auf Herrschaftslande gestanden haben. Leider hat sich von diesem Kirchlein fast nichts erhalten. Jedenfalls aber hat es sich um ein Bauwerk im gotischen Stil gehandelt. Beim Umbau der jetzigen Kirche in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts ist man auf ein gotisches Gewölbe im Innern gestoßen. Vielleicht handelt es sich um ein Grabgewölbe, den es war Sitte, daß die Herrschaftsgeschlechter ihre Familiengruft innerhalb der Kirche ihres Wohnsitzes hatten. Selbst einzelne Stellen der äußeren Mauer zeigen ein Alter, das in die gotische Bauzeit zurückführen könnte. Ein eingemauerter waagerechter Türsturz zeigt eine stark verwitterte nicht mehr lesbare Inschrift, vielleicht einen alten Weihespruch.

Aus dem alten Kirchlein waren noch bis 1915 die Glocken vorhanden. Die große alte Glocke trug die Inschrift: "1605 da goß mich Melchior Moering zu Erfurt".

Die kleine Glocke enthielt die Worte: "Vult populum campana sonansad sacra venire", d.h. die tönende Glocke will, daß das Volk zum Heiligtum komme. Die Glocken wogen 174 bzw. 115 Pfund.

Die alten Glocken haben also die Stürme des 30 jährigen Krieges mitgemacht und die Glieder der Gemeinde vor anziehendem Feinde gewarnt, zu tröstendem Gebet in das Kirchlein gerufen. Auch der schöne alte silbervergoldete Abendmahlskelch, der in seiner Ausführung deutlich gotische Formen ausweist und die schweren zinnernen Altarleuchten stammen noch aus dem alten Kirchlein. Zu ihm gehörte auch das gegenüberliegende ehemalige Pfarrhaus, ein alter Fachwerkbau, jetzt im Besitz der Familie Beuchel. Bis in die Reformationszeit hinein war Breitenbach der Sitz des Pfarrers. Seine Stelle war mit Land ausgestattet. Als aber Breitenbach durch die Reformation mitsamt dem Zeitzer Stifte in kursächsische Verwaltung übergegangen war und zum Vorwerke der Domäne Haynsburg erniedrigt wurde, somit alle selbständige Bedeutung verlor, wurde der Sitz des Pfarrers nach Haynsburg verlegt. Das alte Pfarrhaus stand nun leer und ist um 1534 verkauft worden. Noch heute aber ruht auf dem alten Hause die Verpflichtung des Eigentümers zum Läuten der Glocken, zum Bereitstellen des Aufenthaltsraumes für den amtierenden Pfarrer und eines Unterstandes für sein Gespann.

Dieses alte Kirchlein muß aber baufällig geworden sein. Es fehlte eben die schützende und helfende Hand der früher ansässigen Herrenfamilien. Der zuständige Amtmann in Haynsburg wird sicherlich kein Interesse am Kirchlein des entlegenen Vorwerkes gehabt haben. Die Notzeiten des großen Krieges beschleunigten den Verfall. So hat man denn an Ort und Stelle, sicher mit Benutzung brauchbarer Mauerreste, 1715 ein schlichtes, schmuckloses Kirchlein im zeitgemäßen Barockstil errichtet, das Mitte Oktober von den zuständigem Haynsburger Pfarrer festlich geweiht wurde. Den Charakter der Zeit zeigen jetzt noch Fenster, Altar und Taufstein, auch die Decke entstammt dieser Zeit, sie ist eine flache Holzdecke mit Kasetten gegliedert. Manches der ursprünglichen Einrichtung von 1715 ist inzwischen geändert worden. Beim Umbau in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist auch der alte herrschaftliche Kirchstuhl entfernt worden. Eine Sakristei und ein neuer Treppenaufgang ist außen angebaut. Auch die unteren Fenster sind teilweise verändert. Die der heutigen Kirchentür gegenüberliegende Türnische, die früher, als der Kirchhof noch benutzt wurde, offen war und mit einer Tür versehen, wurde zugemauert.

Für die nicht mehr brauchbare Orgel wurde 1897 eine Neue durch den Opfersinn der Gemeinde aufgestellt. Am Anfang des Weltkrieges sprang beim Trauerläuten für einen Gefallenen der Gemeinde die große Glocke. Da bereits auch die kleinere schadhaft war, wurden beide Glocken umgegossen. Doch nicht lange erfreute sich die Gemeinde des neuen Geläuts. Bereits im Jahre darauf mußte die große Glocke zum Einschmelzen abgeliefert werden. Auch die Zinnpfeifen der neuen Orgel fielen den harten Kriegsmaßnahmen zum Opfer. Erst 1926 war es der armen Kirchengemeinde möglich geworden, ihr Geläut durch zwei größere Klangstahlglocken zu ergänzen, besonders durch die selbstlose Hilfe der hiesigen Schule und des Jungmädchenchores. Auch die zum Einschmelzen bestimmte kleine Bronzeglocke ist uns durch einen Freund der Gemeinde erhalten geblieben. Da sie im Geläut zu den Neuen paßt, besitzt unser Kirchlein sogar ein Geläut von drei Glocken.

Die Konfirmandinnen der letzten Jahre stifteten eine neue Altardecke und einen Kollektenteller, eine Familie der Gemeinde eine schönen Hostienbehälter. Nun hatte die Kirchenvertretung auch die Herstellung der Orgel beschlossen. Die dem Vaterlande geopferten Zinnpfeifen sind durch neue ersetzt worden. Im Frühjahr soll die Kirche im Inneren erneuert werden und elektrische Beleuchtung erhalten. So lebt auch in unserer Gemeinde, trotz der Nöte der Zeit der religiöse Gedanke!

Die Romanische Kirche zu Salsitz
Aus einer kleinen Kapelle mit Chorquadrat und Altarnische (12.Jahrhundert) in romanischer Bauweise, ist die kleine Dorfkirche um 1150 entstanden. Das Kirchenschiff mit dem Turm wurde in gotischer Zeit errichtet. Bis 1818 war der Kirchturm weithin im Land sichtbar. Danach wurde er aus bautechnischen Gründen um die obere Hälfte abgetragen und ein Walbendach aufgesetzt. So kennen wir den Turm noch heute.

Die Kirche Salsitz bewahrt drei besondere kulturhistorische Andenken der Familie von Atzendorf:

  • den schönen Grabstein des Romanus (1572)
  • die Kanzel als Stiftung Balthasars (1615)
  • die von Bernhard stammende gutsherrliche Empore mit acht Wappentafeln (1627)

Die Wappentafeln sind noch jetzt, unverändert, nach 3 Jahrhunderten, in ihrer großen Schönheit zu bewundern. Obwohl Salsitz etwas abseits der "Straße der Romanik" liegt, etwa 2 km, lohnt es sich, die kleine alte Dorfkirche zu besichtigen.

Die Kirche in Schellbach
Das die verfallene Kirche im Dorf wieder zu einem rechten Schmuckstück werde, hatte sich der Förderverein Kirche Schellbach bei seiner Gründung im November 1995 fest vorgenommen. Schritt für Schritt wurde ums nötige Geld dafür gerungen.
Beginnend mit dem durch eingedrungene Nässe bereits schwer geschädigte Glockenturm wurden nach und nach die einzelnen Abschnitte der Kirche gesichert und saniert.
Jedes Jahr im Juli lädt der Förderverein, dem keineswegs nur Kirchenmitglieder angehören, zu seinem Tag der offenen Tür ein, dann sind meist alle Plätze im Gotteshaus besetzt.

Kriegerdenkmal in Lonzig
Am 19. November 2000, anlässlich des Volkstrauertages erfolgte die Enthüllung der Gedenktafel der Gefallenen des 2. Weltkrieges.

Die Kirche in Stolzenhain
Die Kirche wurde 1731 erbaut. 1968 wurde das Turmdach ausgebessert, da es reinregnete. Dadurch waren wiederum die Dachbalken verfault. Diese sind 1986 erneuert worden.
Für das Kirchenschiffdach wurde 1986 eine Sammelaktion durchgeführt. Die Stolzenhainer spendeten 30.000 DDR-Mark. Außerdem wurde von diesem Geld auch die Kirche von innen instandgesetzt.

Die Schkauditzer Kirche (Geheimtipp - Abseits der Straße der Romanik) 
Die aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts stammende, rechteckige Kirche mit eingezogener halbkreisförmiger Apsis ist die älteste des Elstertales. Die Darstellung des ottonischen Kaisers Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde als Heilige auf dem spätgotischen Altarflügeln sind eine Besonderheit die man sich jederzeit anschauen muss.Sie erhalten die Gelegenheit, lebendige Geschichte und fundierte Sachkenntnis an einem besonderen Ort in einer außergewöhnlichen Atmosphäre zu erleben.
Kontak: Tel.034425/27427
Schkauditzer Heimat- und Kirchenverein e.V.

Die Kirche in Pötewitz
Zu den Sehenwürdigkeiten der Gemeinde Wetterzeube zählen die Kirche in Pötewitz und die romanische Kirche in Schkauditz. Die Kirche in Pötewitz wurde 1114 erbaut und besitzt einen schönen wertvollen Dreiflügelaltar. Die Kirche im romanischen Baustil wird von Touristen gern besucht. Mit Unterstützung des Heimatvereins Wetterzeube werden jährliche Konzerte in dem ehrwürdigen Kirchlein durchgeführt.
Kontakt: Gemeinde Wetterzeube, Tel. 036693/22 22 5

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