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Schloß Heuckewalde

Schloß Heuckewalde mit Schloßkirche

Urkundlich erwähnt wird der Ort Hoychenwaldt bereits 1152 als Besitz des Klosters Posa bei Zeitz. 1156 erfolgte vermutlich der Baubeginn des Bergfrieds für eine kastellartige Burganlage. Durch den hohen Wehrturm (erbaut 1250-1370) konnte man nachweisen, dass das Schloss ursprünglich ein Wehrbau war, der umgrenzt durch Sümpfe und Wasser sich als Wasserburg auszeichnete. Die Mönche von Kloster Posa erbauten 1168-1169 die Kirche des Dorfes. Die jetzige Kirche entstand erst im Mittelalter. Die Burg wird zum ersten Mal 1318 im Zusammenhang mit einem Vergleich um den Besitz von Heuckewalde zwischen dem Langrafen Friedrich d. Gebissenen und Bischof Heinrich von Naumburg-Zeitz erwähnt.

Im 14.Jh. wurde es als Jagd- und Lustschloss der Bischöfe von Naumburg genutzt. Danach wurde es verkauft und als Wohnanlage genutzt. Möglicherweise während des ersten Viertels des 18. JH. wurde die Burg unter den Besitzern Bernhard von Pflugk und dessen Sohn Georg zum bestehenden Wohnschloss umgebaut. 1945 sind die letzten Eigentümer die Familie von Herzenberg enteignet worden, die Gemeinde wurde Rechtsträger und in den 90-er Jahren Eigentümer. Während der DDR-Zeit nutzte man das Schloss als Schule, Kindergarten, Kindergrippe, Schulküche, Gemeindeamt und zu Wohnzwecken. Seit aber die vorangegangenen Nutzer ausgezogen sind, steht das Schloss leer und verfällt .

Die Kirche dagegen konnte von 1995-2001 aufwendig saniert und ihrer Nutzung wieder übergeben werden. Hier befindet sich ein einzigartiger Altar. Er ist mit seinem Bildprogramm und seiner Werktechnik ein Unikat im gesamten mitteldeutschen Raum aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Am 25.04.03 hat sich der Förderverein "Schloss Heuckewalde" e.V. gegründet. Er hat sich die Erhaltung und die Nutzung des Schlosses und des Schlossparkes auf seine Fahnen geschrieben. Monatlich einmal öffnet er am 2.Sonnabendnachmittag 15.00 Uhr das Tor zur Schlossbesichtigung mit einer barocken Stuckdecke in der Galerie und zum Turm-besteigen. Dieser ist seit seiner Sanierung am Anfang der 90-ziger Jahre wieder begehbar. Nach dem Aufstieg wird man mit einem herrlichen Ausblick belohnt.
1152 wurde das Schloß erstmals urkundlich erwähnt. Die Mönche von Kloster Posa erbauten 1168- 1169 die Kirche des Dorfes und die Kapelle in Kleinpörthen. Aber erst im Mittelalter entstand die jetzige Kirche. Durch den hohen Wehrturm konnte man nachweisen, dass das Schloß ursprünglich ein Wehrbau war das umgrenzt durch Sümpfe und Wasser sich als Wasserburg auszeichnete. Die Aufschrift des noch heutig erhaltenen mit Schnitzwerk verzierten Schrankes, ist darauf zurück zu führen, dass Georg Pflug 1606 der Besitzer des Schloßes war. Durch die Vertreibung der Familie Herzenberg, den letzten Eigentümern, wurde die Gemeinde Rechtsträger und durch Zuordnung in den 90-er Jahren Eigentümer. Die Familie von Herzenberg, kommt noch heute zur Grabstätte um das Andenken der Verstorbenen zu bewahren.

1250-1370 entstand der Wartturm oder Bergfried mit dem 42m hohen Aufsatz, der heute nach Sanierungsarbeiten wieder begehbar ist.

Das Schloß Heuckewalde wurde im Februar 2011 verkauft und es sind derzeit keine Besichtigungen möglich.

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Kirchen

Die Kirche zu Breitenbach - einst und jetzt 

- Ein Bericht von Lehrer Erich Tiersch 1929 - (gekürzt)

Wer durch die romantische Schlucht des Tannengrabens zum Dorfe Breitenbach am Rande des Zeitzer Forstes emporsteigt, dem bietet sich am Dorfeingange ein wundersames Bild. Aus dem düsteren Waldesdickicht ragt über die zerrissenen Schluchten des Tannengrabens und seines Nebengewässers die Ruine eines alten Schlosses hervor: die bekannte Kempe. Nur zwei Mauerpfeiler zeugen noch von verschwundener Pracht, auch diese, "schon geborsten, können stürzen über Nacht!" Das danken sie besonders der zerzausten Kiefer, die da in luftiger Höhe sprießt, ihre Wurzeln tief in das Gemäuer treibt und damit die Festigkeit des Mauergefüges zerstört. Ein Bild des Zerfalls und Untergangs.

Doch zur Rechten grüßt uns von ansteigendem Hange des Dorfes das malerische, aber schlichte Kirchlein des Dorfes, das uns schon unten im Tale mit seinen neuen, schönen Geläute erfreut hatte. Herrenhaus und Gotteshaus ragten einst gemeinsam über die Wohnungen der Menschen hinweg.

Bald ein Jahrtausend wird es her sein, seitdem das Wort vom Kreuz hier oben im Bergwalde des Wendenlandes erklang. Damals zwar stand das jetzige Kirchlein noch nicht. Das ist erst ein Umbau von 1715 im Barockstil. Aber an seiner Stelle hat einst ein älteres gestanden, das sicher so alt war wie die Kempe, mit ihr zusammen aus denselben Steinen der zerstörten alten Reichsburg im Ringwalle erbaut gewesen sein mag. Es wird gotische Formen gezeigt haben. Und auch dieses gotische Kirchlein aus dem 14. Jahrhundert war nicht das erste Gotteshaus des Dorfes.

Als im Angange des 11. Jahrhunderts vielleicht Heinrich II. (1002-1024) den Anstoß zum Bau der alten Reichsburg Breitenbouch mitten in einem Ringwall gab, da verstand es sich, daß in einer königlichen Burg auch eine Burgkapelle vorhanden sein mußte, denn die kirchlichen Einrichtungen der damaligen Zeit umsorgten das Leben der Gläubigen mehr als heute von der Wiege bis zum Grabe. So rief auch hier das Glöcklein der Burgkapelle die ritterlichen Mannen, die edlen Frauen und das Gesinde zu frommer Andacht, die der Bruder Burgkaplan täglich zur bestimmten Stunde hielt.

Von dieser ehemaligen Burgkapelle stammen anscheinend die Bruchstücke romanischer Kapitäle und Fenstersäulchen, wie sie noch die Ausgrabungen 1905 im Schutt des Ringwalles fanden und noch jüngst von mir als vermauerte Bruchsteine im Steinverband der Kempe gefunden wurden. Mit der Zerstörung der Reichsburg um 1350 schwand auch das Heiligtum des Ortes, und ein neues mußte an seine Stelle treten. Noch heute ist die Kirche von ehemals grundherrlichem Boden umgeben, muß also damals auf Herrschaftslande gestanden haben. Leider hat sich von diesem Kirchlein fast nichts erhalten. Jedenfalls aber hat es sich um ein Bauwerk im gotischen Stil gehandelt. Beim Umbau der jetzigen Kirche in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts ist man auf ein gotisches Gewölbe im Innern gestoßen. Vielleicht handelt es sich um ein Grabgewölbe, den es war Sitte, daß die Herrschaftsgeschlechter ihre Familiengruft innerhalb der Kirche ihres Wohnsitzes hatten. Selbst einzelne Stellen der äußeren Mauer zeigen ein Alter, das in die gotische Bauzeit zurückführen könnte. Ein eingemauerter waagerechter Türsturz zeigt eine stark verwitterte nicht mehr lesbare Inschrift, vielleicht einen alten Weihespruch.

Aus dem alten Kirchlein waren noch bis 1915 die Glocken vorhanden. Die große alte Glocke trug die Inschrift: "1605 da goß mich Melchior Moering zu Erfurt".

Die kleine Glocke enthielt die Worte: "Vult populum campana sonansad sacra venire", d.h. die tönende Glocke will, daß das Volk zum Heiligtum komme. Die Glocken wogen 174 bzw. 115 Pfund.

Die alten Glocken haben also die Stürme des 30 jährigen Krieges mitgemacht und die Glieder der Gemeinde vor anziehendem Feinde gewarnt, zu tröstendem Gebet in das Kirchlein gerufen. Auch der schöne alte silbervergoldete Abendmahlskelch, der in seiner Ausführung deutlich gotische Formen ausweist und die schweren zinnernen Altarleuchten stammen noch aus dem alten Kirchlein. Zu ihm gehörte auch das gegenüberliegende ehemalige Pfarrhaus, ein alter Fachwerkbau, jetzt im Besitz der Familie Beuchel. Bis in die Reformationszeit hinein war Breitenbach der Sitz des Pfarrers. Seine Stelle war mit Land ausgestattet. Als aber Breitenbach durch die Reformation mitsamt dem Zeitzer Stifte in kursächsische Verwaltung übergegangen war und zum Vorwerke der Domäne Haynsburg erniedrigt wurde, somit alle selbständige Bedeutung verlor, wurde der Sitz des Pfarrers nach Haynsburg verlegt. Das alte Pfarrhaus stand nun leer und ist um 1534 verkauft worden. Noch heute aber ruht auf dem alten Hause die Verpflichtung des Eigentümers zum Läuten der Glocken, zum Bereitstellen des Aufenthaltsraumes für den amtierenden Pfarrer und eines Unterstandes für sein Gespann.

Dieses alte Kirchlein muß aber baufällig geworden sein. Es fehlte eben die schützende und helfende Hand der früher ansässigen Herrenfamilien. Der zuständige Amtmann in Haynsburg wird sicherlich kein Interesse am Kirchlein des entlegenen Vorwerkes gehabt haben. Die Notzeiten des großen Krieges beschleunigten den Verfall. So hat man denn an Ort und Stelle, sicher mit Benutzung brauchbarer Mauerreste, 1715 ein schlichtes, schmuckloses Kirchlein im zeitgemäßen Barockstil errichtet, das Mitte Oktober von den zuständigem Haynsburger Pfarrer festlich geweiht wurde. Den Charakter der Zeit zeigen jetzt noch Fenster, Altar und Taufstein, auch die Decke entstammt dieser Zeit, sie ist eine flache Holzdecke mit Kasetten gegliedert. Manches der ursprünglichen Einrichtung von 1715 ist inzwischen geändert worden. Beim Umbau in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist auch der alte herrschaftliche Kirchstuhl entfernt worden. Eine Sakristei und ein neuer Treppenaufgang ist außen angebaut. Auch die unteren Fenster sind teilweise verändert. Die der heutigen Kirchentür gegenüberliegende Türnische, die früher, als der Kirchhof noch benutzt wurde, offen war und mit einer Tür versehen, wurde zugemauert.

Für die nicht mehr brauchbare Orgel wurde 1897 eine Neue durch den Opfersinn der Gemeinde aufgestellt. Am Anfang des Weltkrieges sprang beim Trauerläuten für einen Gefallenen der Gemeinde die große Glocke. Da bereits auch die kleinere schadhaft war, wurden beide Glocken umgegossen. Doch nicht lange erfreute sich die Gemeinde des neuen Geläuts. Bereits im Jahre darauf mußte die große Glocke zum Einschmelzen abgeliefert werden. Auch die Zinnpfeifen der neuen Orgel fielen den harten Kriegsmaßnahmen zum Opfer. Erst 1926 war es der armen Kirchengemeinde möglich geworden, ihr Geläut durch zwei größere Klangstahlglocken zu ergänzen, besonders durch die selbstlose Hilfe der hiesigen Schule und des Jungmädchenchores. Auch die zum Einschmelzen bestimmte kleine Bronzeglocke ist uns durch einen Freund der Gemeinde erhalten geblieben. Da sie im Geläut zu den Neuen paßt, besitzt unser Kirchlein sogar ein Geläut von drei Glocken.

Die Konfirmandinnen der letzten Jahre stifteten eine neue Altardecke und einen Kollektenteller, eine Familie der Gemeinde eine schönen Hostienbehälter. Nun hatte die Kirchenvertretung auch die Herstellung der Orgel beschlossen. Die dem Vaterlande geopferten Zinnpfeifen sind durch neue ersetzt worden. Im Frühjahr soll die Kirche im Inneren erneuert werden und elektrische Beleuchtung erhalten. So lebt auch in unserer Gemeinde, trotz der Nöte der Zeit der religiöse Gedanke!

Die Romanische Kirche zu Salsitz
Aus einer kleinen Kapelle mit Chorquadrat und Altarnische (12.Jahrhundert) in romanischer Bauweise, ist die kleine Dorfkirche um 1150 entstanden. Das Kirchenschiff mit dem Turm wurde in gotischer Zeit errichtet. Bis 1818 war der Kirchturm weithin im Land sichtbar. Danach wurde er aus bautechnischen Gründen um die obere Hälfte abgetragen und ein Walbendach aufgesetzt. So kennen wir den Turm noch heute.

Die Kirche Salsitz bewahrt drei besondere kulturhistorische Andenken der Familie von Atzendorf:

  • den schönen Grabstein des Romanus (1572)
  • die Kanzel als Stiftung Balthasars (1615)
  • die von Bernhard stammende gutsherrliche Empore mit acht Wappentafeln (1627)

Die Wappentafeln sind noch jetzt, unverändert, nach 3 Jahrhunderten, in ihrer großen Schönheit zu bewundern. Obwohl Salsitz etwas abseits der "Straße der Romanik" liegt, etwa 2 km, lohnt es sich, die kleine alte Dorfkirche zu besichtigen.

Die Kirche in Schellbach
Das die verfallene Kirche im Dorf wieder zu einem rechten Schmuckstück werde, hatte sich der Förderverein Kirche Schellbach bei seiner Gründung im November 1995 fest vorgenommen. Schritt für Schritt wurde ums nötige Geld dafür gerungen.
Beginnend mit dem durch eingedrungene Nässe bereits schwer geschädigte Glockenturm wurden nach und nach die einzelnen Abschnitte der Kirche gesichert und saniert.
Jedes Jahr im Juli lädt der Förderverein, dem keineswegs nur Kirchenmitglieder angehören, zu seinem Tag der offenen Tür ein, dann sind meist alle Plätze im Gotteshaus besetzt.

Kriegerdenkmal in Lonzig
Am 19. November 2000, anlässlich des Volkstrauertages erfolgte die Enthüllung der Gedenktafel der Gefallenen des 2. Weltkrieges.

Die Kirche in Stolzenhain
Die Kirche wurde 1731 erbaut. 1968 wurde das Turmdach ausgebessert, da es reinregnete. Dadurch waren wiederum die Dachbalken verfault. Diese sind 1986 erneuert worden.
Für das Kirchenschiffdach wurde 1986 eine Sammelaktion durchgeführt. Die Stolzenhainer spendeten 30.000 DDR-Mark. Außerdem wurde von diesem Geld auch die Kirche von innen instandgesetzt.

Die Schkauditzer Kirche (Geheimtipp - Abseits der Straße der Romanik) 
Die aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts stammende, rechteckige Kirche mit eingezogener halbkreisförmiger Apsis ist die älteste des Elstertales. Die Darstellung des ottonischen Kaisers Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde als Heilige auf dem spätgotischen Altarflügeln sind eine Besonderheit die man sich jederzeit anschauen muss.Sie erhalten die Gelegenheit, lebendige Geschichte und fundierte Sachkenntnis an einem besonderen Ort in einer außergewöhnlichen Atmosphäre zu erleben.
Kontak: Tel.034425/27427
Schkauditzer Heimat- und Kirchenverein e.V.

Die Kirche in Pötewitz
Zu den Sehenwürdigkeiten der Gemeinde Wetterzeube zählen die Kirche in Pötewitz und die romanische Kirche in Schkauditz. Die Kirche in Pötewitz wurde 1114 erbaut und besitzt einen schönen wertvollen Dreiflügelaltar. Die Kirche im romanischen Baustil wird von Touristen gern besucht. Mit Unterstützung des Heimatvereins Wetterzeube werden jährliche Konzerte in dem ehrwürdigen Kirchlein durchgeführt.
Kontakt: Gemeinde Wetterzeube, Tel. 036693/22 22 5

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Burg Haynsburg

Zur Baugeschichte der Haynsburg

- Auszug aus "Über Burganlagen bei Zeitz" (1895/96) von Oberlehrer Prof. Brinkmann, Zeitz -
Die Burg, wie sie heute steht, bildet ein ziemlich regelmäßiges, z.T. von Gräben umgebenes Viereck von Gebäuden, die einen Hof einschließen, in dessen Mitte sich der Freistehende runde Bergfried erhebt. Die Burg besteht aus Teilen, die recht verschiedenen Zeiten angehören.

Der älteste Teil ist der Bergfried, denn er war gerade in der ältesten Burgenzeit, als man die Nebenbauten einfach und weniger fest errichtete, der wesentliche Teil und ganz besonders fest und stark gebaut. Dieser Teil wurde besonders fest und stark gebaut. Im Falle der Not war er die letzte Zuflucht. Eine kleine Besatzung konnte sich hier, wenn genügend für Mundvorrat gesorgt war, so lange halten, bis Ersatz herankam, den weithin sichtbare Signale von der Höhe des Wartturms leicht herbeiholen konnten. Der Haynsburger Bergfried ist nun ein Werk das den Waffen der damaligen Zeit, auch den furchtbarsten, unbedingt Trotz bieten konnte. Er besteht aus einem 12,40 m (12,81 m) Durchmesser starken runden Unterbau, dessen Wände die ungeheuere Stärke von 4,54 m (4,18 m) haben, so dass der übrig bleibende Hohlraum nur einen Zylinder von 4,88 m (4,45 m) Durchmesser bildet.

(Anmerkung: Die Originalzahlen beziehen sich auf die Schrift Prof. Brinkmanns. Die Zahlen innerhalb der Klammern beruhen auf Messungen aus dem Jahre 1991.)

Das Mauerwerk besteht im Inneren aus wohlgefügtem Sandsteinmauerwerk, dessen Teile sorgfältig behandelt sind. Doch übertrifft die Außenbekleidung das Innenmauerwerk noch an Gediegenheit. Sie ist nämlich aus mächtigen Sandsteinquadern zusammengesetzt, die sogar eine Länge von 1,10m erreichen, während die Höhe der Quader zwischen 20 und 40 cm schwankt.

Das Unterteil des Turms ist jetzt von unten zugänglich durch eine um 1880 hineingebrochene Tür; früher besaß er außer den gewöhnlichen Licht- und Luftlöchern keine Öffnungen. Er konnte nur von oben her bestiegen werden, wahrscheinlich auf Strickleitern, die von oben herabhingen. Es ist aber auch möglich, dass der Zugang von einem Nebengebäude aus zu gewinnen war. Von einem solchen ist jetzt nichts mehr vorhanden, eine Spur findet sich aber noch an der Ortsseite in Gestalt eines Hausgiebels, welcher beweist, dass früher der Turm nicht ganz frei gestanden hat. Ein Zinnenkranz wird seinerzeit den Wehrgang des Unterbaus umgeben haben, jetzt ist derselbe ersetzt durch eine Brüstungsmauer, die eine Verteidigung beinahe unmöglich machen würde. Auf diesem Unterteil, das nur 12 m hoch ist, steht ein 12,43 m hoher Aufbau von nur 8,80 m Durchmesser, so dass er auf seiner Basis einen mit der Brüstung 1,77 m breiten Umgang frei lässt, den Wehrgang, von dem aus die Bewerfung und Beschließung des Feindes erfolgte.

Dieser Aufsatz enthält die einzige rundbogig geeckte Tür, durch welche der Turm zugänglich war, außerdem nur einige schmale Lichtöffnungen. Sein Mauerwerk ist nur 2 m stark und weniger sorgfältig ausgeführt als das des Unterbaues. Der Oberbau trägt nun eine 72 cm breite und eine 2,16 m hohe Wand, die von zehn Türöffnungen durchbrochen ist. Jetzt sind sie zwecklos und deshalb durch nachträglich eingesetzte Brüstungswände in Fensteröffnungen verwandelt worden; ursprünglich müssen sie aber als Ausgänge nach außen gedient haben.

Die Außenansicht des Turmes muss durch diese zehn Erker einen besonders stattlichen und kriegerischen Eindruck gemacht haben. Als Pechnasen muß man sich diese Erker mit Löchern im Boden vorstellen, durch welche man die Geschosse oder das Pech auf die Feinde hinabsandte.

Das Innere des Turmes ist jetzt gänzlich durch die bequeme Holztreppe ausgefüllt, die bis zu der Plattform führt, von der man zu den Erkern oder auf den Umgang gelangt. Der Hohlraum des Unterbaus ist als Burgverlies zu betrachten und ist natürlich oben zugedeckt gewesen, wie es scheint, nur durch eine Balkendecke, denn sonst würde wohl die Spur einer Gewölbedecke wahrzunehmen sein.

Wann wird nun dieser älteste Teil der Burg erbaut sein?

Jedenfalls in der Zeit voll kriegerischer Unruhen und Gefahren, denn ohne zwingende Not hat man ein so gewaltiges Mauerwerk nicht ausgeführt. Man wird nicht fehlgehen, wenn man die Erbauung des Haynsburger Bergfrieds in den Ausgang des 11. Jahrhunderts setzt.

Ein Teil der Burg ist als "Sidonius-Turm" in die Geschichte eingegangen. Es war ursprünglich ein Wehrturm mit ovalem Querschnitt. In seinem oberen Stockwerk befand sich die Burgkapelle.

Seit dem 17. Jahrhundert nannte man diesen Turm "Sidonius-Turm". Das geht zurück auf einen Magister namens Johann Sidonius, Kustos und Kamonikus an der Stiftskirche in Zeitz. Durch sein frommes aber auch unstetes und ruheloses Leben war er gerichtlichen Untersuchungen ausgesetzt. Von 1685 bis 1692 in eben diesem Turm festgesetzt, starb er am 03.März 1692 - 64 Jahre alt.

Die Haynsburg heute

Die Burg wurde in den letzten Jahren zu einem wichtigen Zentrum der Gemeinde und für den Tourismus ausgebaut. In den Jahren 1972 und 1974 sind ein Kindergarten und eine Kinderkrippe errichtet worden, die jetzt zusammengelegt sind.

Nach umfangreichen Erneuerungsarbeiten ist seit Ende 1990 der Burgturm wieder begehbar und vermittelt einen herrlichen Blick über unsere Heimat. Eine Besichtigung ist möglich.

Eine Ausstellung mit ständig wechselnden Themen gibt einen Einblick in die Entwicklungs- geschichte der Burg und der Gemeinde. Der Heimatverein Haynsburg bietet regelmäßig Führungen in und um das Burggelände an. In der Heimatstube kann man geschichtliches aus dem vergangenen Epochen bestaunen. Manch einer findet Kindeserinnerungen wieder. Scheuen Sie sich nicht den Heimatverein zu kontaktieren. Dieser ist gern bereit die passende Führung zu Ihren Wünschen anzubieten.

Kontakt:
Heimatverein Haynsburg e.V.
Vorsitzender Herr Harald Menz
Burgstraße 10
06722 Wetterzeube OT Haynsburg
Telefon: 0177 3305974
E-Mail: hhmenz@t-online.de 

Burgschänke und Herberge Haynsburg

In den Reigen der Besonderheiten fällt auch die Burgschänke. Neben der kleinen intimen Gaststätte werden auch Übernachtungsmöglichkeiten angeboten.

Gastgeber in der Region

Wanderziele um Haynsburg

Nach einer Stärkung im Burgcafé können noch weitere Sehenswürdigkeiten besichtigt werden.
250 m vom oberen Dorfende in Richtung Breitenbach finden wir an der linken Straßenseite einen kleinen Friedhof. Er erinnert an einen früheren Einwohner Haynsburgs, den Gastwirt Adolf Reichardt. Reichardt war seit 1869 Freidenker. Er wollte und konnte nicht auf dem kirchlichen Friedhof des Ortes beigesetzt werden. So erreichte er schließlich in einer Entscheidung des Reichsgericht im Jahre 1923, dass er, seine Familie und die Mitglieder der hiesigen Freidenkergemeinde auf dem kleinen Urnenfriedhof bestattet wurden.
Dieser Friedhof dürfte einmalig sein, denn er wurde auf dem eigenem Grund und Boden des A. Reichardt angelegt. 1943 erfolgte hier die letzte Beisetzung.

Wenden wir uns vom oberen Dorfende nun Richtung Westen nach Katersdobersdorf zu. Dort steht in ungefähr 600 m Entfernung das "Wetterkreuz". Auf der Rückseite des Kreuzes war zu lesen: "Seit uralter Zeit stand hier ein hölzernes Kreuz". Dieses wurde am Reformationstag 1831 durch ein Steinkreuz ersetzt, das man 1868 böswillig zerstörte. Danach wurde ein neues Kreuz aus Sandstein errichtet. Die Inschrift an der Innenseite lautet:


"Steh, steinernes Kreuz, jahrhundertlang!
Wird es bei südwestlicher Wetternacht bang,
vertrauet auf Gott und verzaget nicht!
Er teilt das Gewitter, zeigt wieder das Licht!
Den Vorfahren zum Gedächtnis, den Nachkommen
zum Wahrzeichen!"

Infolge einer mechanischen Beschädigung wurde das Kreuz wieder errichtet und neu beschriftet. Dabei kamen sämtliche Inschriften auf die östliche Seite. Das ursprüngliche Kreuz war ein Sühnekreuz, das als Buße für eine begangene Missetat errichtet worden war. Der Täter musste durch die Errichtung des Kreuzes und die Zahlung einer Buße an die Angehörigen seine Tat sühnen, er musste sie "wett" machen. Der Volksmund wandelte das "wett" in "Wetter" um und meinte, dass sich hier die Wetter teilen, bzw. eine andere Richtung nehmen.

Wanderwege um die Burg

Vom Wetterkreuz geht man 250 m in nördlicher Richtung und gelangt somit zum Steinbruch. Hier wurde bis nach dem 2. Weltkrieg der als Baumaterial benötigte Buntsandstein abgebaut.
Vom Wege und dem ausgeschilderten Wanderweg Nr. 1 aus hat man einen herrlichen Ausblick auf das Elstertal. Der Bahnhof Haynsburg, die Elsterbrücke und die Neumühle sind dabei die augenfälligsten Erscheinungen . Freundlich grüßen aus dem Tal die Orte Sautzschen und Schkauditz. Zur Ruhepause und Rast laden Bänke und eine Schutzhütte am oberen Talrandweg ein. Dieser Wanderweg führt dann am Friedhof Haynsburg vorbei und wieder in den Ort zurück.

Der Wanderweg Nr. 2 führt von der Haynsburg auf der Landstraße bergab. Wo auf der rechten Seite der Wald endet, biegt er ab und verläuft als Verlobungsweg bis zum Schmiedeberg. Hier bietet sich dem Wanderer ein Blick nach Mödelstein, einem früheren Vorwerk und zum Elstertal.

Der Elsterradweg, der von Sautzschen über Dietendorf nach Koßweda und bis zur Landesgrenze Sachsen-Anhalt in Richtung Rossendorf verläuft, ist eine weitere Empfehlung. Raststellen mit Schutzhütten erfreuen die Radwanderer. Dem Auge bietet sich eine abwechslungsreiche Hügellandschaft.
Eine große Wanderung (etwa 3 Stunden), die sehr empfehlenswert für Naturfreunde ist, führt von Haynsburg über Goßra und Breitenbach nach Ossig. Durch das Agatal geht die Straße zur Schneidemühle und weiter nach Raba. Auf der Straße in Richtung Mödelstein wandert man weiter bis zum Lutherstein, dann benutzt man den Wanderweg links in Richtung Wald und kommt zum Schmiedeberg, der nach Haynsbug führt. Man kann auch von der Schneidemühle über Schlottweh und Goßra zurück zur Burg wandern.

Eine andere Möglichkeit (etwa 2 Stunden) wäre , von der Haynsburg den Schmiedeberg hinunter, über Raba bis zur Schneidemühle zu wandern und von da, wie oben beschrieben, zurück.

Geschichte

Durch den Edelherren "Conradus de Hagensberg", dessen Name bis 1223 nachweisbar ist, erfolgte im Jahre 1185 die erste urkundliche Erwähnung. Im Jahre 1238 wird in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich die Haynsburg als ein befestigter Ort beschrieben.

1295 erfolgte der Verkauf der Burg und der dazugehörigen Ländereien an Friedrich von Meissen für 400 Mark Silber; aber bereits 1305 kam sie, bedingt durch dessen Eigentumsverzicht, in den Besitz der Zeitzer Bischöfe. Der umliegende Wald gehört, nach der Urkunde von 1295 "Hayn" genannt, unmittelbar dazu. Er war in frühester slawischer Zeit ein geheiligter Wald, in dem eine Opferstätte für den Slawengott Radigast, dem Gott der Fruchtbarkeit, gestanden haben soll.

Die Burg war "das stärkste Bollwerk im Bistum Zeitz-Naumburg" und diente in erster Linie dem Burgenkranz zum Schutz der kaiserlichen Jagdpfalz in Kayna, gleichzeitig auch zur Straßensicherung der drei Höhenstraßen, die an der Haynsburg vorbeiführten.

Es waren dies auf der rechten Elsterseite die Straßen von Groß-Aga und von der Langenberger Burg. Die dritte Straße verband Haynsburg mit dem Burgward in Crossen.

Nach der anderen Seite teilte sich dieses Straßenbündel ebenfalls. Eine Straße führte über Raba-Golben nach Zeitz, eine weitere über Mödelstein-Elsterfurt-Groitzschen nach Merseburg; die dritte Straße zog sich am "Weinberg" entlang nach Sautzen, dort durch eine weitere Elsterfurt und den "Kalten Grund" nach Droyßig und weiter nach Naumburg.

Die Burg diente der Kontrolle der Straßen, der Furten durch die Elster und zu Verteidigungszwecken. So wurde sie 1450 im Sächsischen Bruderkrieg erfolglos von den Angreifern bestürmt. Unter dem Bischof Peter von Schleinitz (1434-1463) wurden bedeutende Baumaßnahmen ergriffen. Sein Wappen war damals in Sandstein gehauen und rechts von der nördlichen Einfahrt in den Burghof in die Wand eingelassen worden. Spätere starke Reparaturen und Umbauten wurden unter Bischof Johannes III von Schönburg im Jahre 1515 veranlasst, so dass sich die Burg im 16. Jahrhundert in einem allgemein guten Zustand befand.


Nach der Auflösung des Bistums Naumburg-Zeitz (1549) wurde das gesamte Besitztum an Kursachsen übereignet. Da bereits im 15. Jahrhundert die Burg landwirtschaftlichen Zwecken diente, erhielt sie den Titel einer "Kursächsischen Domäne". 1815 kam sie, bedingt durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses, als Domäne in preußischen Besitz und blieb es bis 1945. Auch nach dem 2. Weltkrieg hat sich der landwirtschaftliche Charakter erhalten, zunächst als Provinzialgut (Sachsen-Anhalt) und später als VEG.


Anreise siehe Bild/Grafik

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Schloss Droyßig mit Schlosskirche und Bärengehege

Am Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die imposante Burg von Kreuzrittern, die aus dem Orient Erfahrungen im Burgenbau mitbrachten, erbaut. Heute ist dies für den deutschen Raum einmalige Bauwerk. Durch Christian Julius von Hoym geschah im 17. Jahrhundert ein grundlegender Umbau der Burg zum Schloss und zur Wohnanlage. Heute befinden sich zahlreiche Wohnungen im Schlosskomplex, aber auch im neu hergerichteten Kavaliersgebäude lässt es sich schön wohnen. Hier befindet sich auch die Schlossgaststätte mit Biergarten, die zahlreiche Gäste von nah und fern nach Droyßig lockt. Das Standesamt der Verbandsgemeinde, wo jährlich zahlreiche Trauungen durchgeführt werden, findet man ebenfalls im Schlosskomplex.
Die 1622 über den Burggraben errichtete Schlosskirche, ist ein Bauwerk von überregionalen Rang. Der Innenausbau wurde aber nicht fertig gestellt.
Eine imposante Krypta mit Korbbogengewölben befindet sich unter dem Kirchenschiff. 

Der Droyßiger Bär

Seit 1870 besteht die Braunbärenhaltung in Droyßig. Im Mai 2003 wurde für die 2 Bären ,,Aiko" und ,,Toni" ein neues modernes Gehege angelegt.

Der Heimatverein Droyßig e.V. :

Droyßiger Hefte (historisches und neuzeitliches zur Geschichte des Ortes) sind beim Heimatverein, im Gemeindebüro Markt 6b , im "Bahnhof Droyßig" und in der Gemeindebibliothek erhältlich.
Angebote an Führungen und Wanderungen durch den Heimatverein Droyßig e.V.:
Schlossführung: Führung über das Schlossgelände, Besichtigung einzelner Räume und der Schlosskirche sowie Besteigung des Schlossturms, Erläuterungen zur Geschichte des Schlosses und ihrer Besitzer. Führungsbeginn in der Heimatstube im Kavaliershaus. Zeitdauer ca. 1 Std.
Naturwanderung am Hasselbach: Naturwanderung mit Erläuterungen zu den Tieren und Pflanzen am Bach und zur Wassergewalt. Zeitdauer ca. 2 Std., Gummistiefel unbedingt empfohlen, besonders für Kinder geeignet, auch für Schulklassen.
Wanderung in Droyßiger Steinbrüchen und Schluchten: Zeitdauer ca. 2 bis 3 Stunden nach Vereinbarung und witterungsabhängig, festes Schuhwerk empfohlen.
Geschichte in Droyßig erwandern: Zeitdauer ca. 2 bis 3 Stunden nach Vereinbarung und abhängig von der Auswahl der Führungsziele. In dieser Führung können Orte mit besonderer Geschichte oder Bedeutung für Droyßig besichtigt werden, insbesondere das Droyßiger Schloss, die Kirche St. Bartholomäus, das Museum des Christophorus - Gymnasium, das Templertor und weitere Templerorte, einzelne Steinbrüche oder das Bahnhofsgebäude und Museum.

Die Führungen sind kostenlos, evtl. Spenden für die Vereinsarbeit werden dankend angenommen und sind insbesondere als Beitrag für Projekte in und um Droyßig vorgesehen. Wir bitten um Verständnis, dass keine festen Führungstermine angeboten werden sondern telefonische Terminvereinbarungen erforderlich sind.

Anmeldung: nach telefonischer Vereinbarung, Herr Jackel 034425 27231, Frau Düber 034425 22731
oder im Gemeindebüro der Gemeinde Droyßig, Markt 6b, 034425 27575 (im Schlosspark, Haus bei den Parkplätzen des Restaurants)

Kontakt

Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst
Zeitzer Straße 15
06722 Droyßig

Sprechzeiten der Ämter am Sitz in Droyßig
Montag        13:00 - 15:00 Uhr
Dienstag      09:00 - 12:00 Uhr & 14:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch      Kein Sprechtag
Donnerstag  09:00 - 12:00 Uhr & 13:00 - 15:00 Uhr 
Freitag          Kein Sprechtag

Sprechstunden des Standesamtes:
Auf Anmeldung im Rahmen der Öffnungszeiten der Verwaltung. Bitte melden Sie sich an!

Saale-Unstrut überrascht